Inhaltsverzeichnis
- 1 Was versteht man unter einer barrierefreien Website?
- Häufigste Fehler bei barrierefreiem Webdesign
- Gesetze und Richtlinien zur Barrierefreiheit
- 2 Checkliste für barrierefreie Websites: Tipps für die Gestaltung
- 3 Audit-Möglichkeiten zum Testen auf Barrierefreiheit
- 4 Unser Fazit zu barrierefreien Websites
Was versteht man unter einer barrierefreien Website?
Eine Website ist barrierefrei, wenn sie für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen, wie beispielsweise Sehbehinderungen, Gehörlosigkeit oder motorischen Einschränkungen, uneingeschränkt nutzbar ist. Dies beinhaltet beispielsweise:
- Verwendung von klarer und einfacher Sprache
- Verfügbarkeit von Textalternativen zu Bildern, Audios und Videos
- Unterstützung von Tastaturbedienung statt nur Mausbedienung
- Überprüfbarkeit mit automatischen Tools
Um eine Website als barrierefrei zu bezeichnen, müssen bestimmte technische und inhaltliche Anforderungen erfüllt werden, die die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) definiert. Durch bestimmte Prüfverfahren wie z. B. einem BITV-Test nach BIK kann ein Webauftritt auf seine Barrierefreiheit überprüft werden.
Barrierefreiheit betrifft jedoch nicht nur die Benutzeroberfläche, sondern auch die zugrundeliegende technische Struktur und die Art, wie Inhalte präsentiert werden.
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Häufigste Fehler bei barrierefreiem Webdesign
Webseiten können unterschiedliche Arten von Barrieren aufweisen, die Nutzer daran hindern, ihre Inhalte vollständig zu nutzen. Hier sind die wichtigsten Kategorien von Barrieren:
- Technische Barrieren: Fehlende Alternativtexte für Bilder, nicht zugängliche Videos ohne Untertitel, veraltete Browser-Kompatibilität.
- Sehbehinderungen: Farbsehschwächen, Blindheit oder schwaches Kontrastverhältnis machen es Menschen mit Sehbeeinträchtigungen schwer, Inhalte wahrzunehmen.
- Hörbehinderungen: Fehlen von Untertiteln für Videos oder von Audiobeschreibungen stellt eine Hürde dar.
- Motorische Einschränkungen: Schwierigkeiten, die Maus zu nutzen oder auf kleinen Buttons zu klicken, können Barrieren für Menschen mit eingeschränkter Motorik darstellen.
- Kognitive Einschränkungen: Komplexe Sprache und schwer verständliche Navigationsstrukturen erschweren die Nutzung für Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Wie Sie Ihre Website barrierefrei gestalten und allen zugänglich machen
Barrierefreiheit ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg moderner Websites. Sie ermöglicht es Menschen mit Behinderungen, auf digitale Inhalte zuzugreifen und sorgt dafür, dass niemand ausgeschlossen wird. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie einfache Maßnahmen die Barrierefreiheit Ihrer Website verbessern können.
Mit der Umsetzung von Funktionen wie Zoom, anpassbaren Farben, klaren Schriftarten, Vorleseprogrammen, Untertiteln und Alt-Texten können Sie Barrieren abbauen und Ihre Website für alle Nutzer zugänglich machen. Diese Anpassungen verbessern nicht nur die Nutzererfahrung, sondern fördern auch Inklusion und Vielfalt online.
Gesetze und Richtlinien zur Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist nicht nur eine ethische Pflicht, sondern in vielen Ländern auch gesetzlich geregelt. Die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen sind:
- Web Content Accessibility Guidelines (WCAG): Diese Richtlinien des World Wide Web Consortium (W3C) sind der internationale Standard für die Barrierefreiheit im Web.
- Deutsches Behindertengleichstellungsgesetz (BGG): Seit 2002 sind öffentliche Web-Angebote in Deutschland verpflichtet, barrierefrei zu sein. Die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) regelt die Details.
- EU-Richtlinie 2016/2102: Diese Richtlinie regelt die Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen in der EU.
Checkliste für barrierefreie Websites
Damit Ihre Website barrierefrei ist, sollten Sie sich an folgenden Tipps orientieren:
Checkliste
- Kontrastreiche Farben: Verwenden Sie hohe Kontraste zwischen Text und Hintergrund, damit alle Inhalte auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen lesbar sind.
- Alt-Attribute für Bilder: Alle visuellen Inhalte sollten durch Alternativtexte beschrieben werden, damit Screenreader diese Informationen auslesen können.
- Skalierbare Inhalte: Verwenden Sie relative Maßeinheiten wie Prozent oder „em“, sodass Nutzer die Inhalte bei Bedarf vergrößern können.
- Einfache Sprache: Verwenden Sie klar formulierte Sätze und vermeiden Sie komplizierte Ausdrücke, um ein breiteres Publikum zu erreichen.
- Tastaturnavigation: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website ohne Maus bedienbar ist und wichtige Funktionen per Tastatur zugänglich sind.
Audit-Möglichkeiten zum Testen auf Barrierefreiheit
Es gibt zahlreiche Tools, um die Barrierefreiheit Ihrer Website zu testen:
- Lighthouse: Ein Tool, das in den Chrome Developer Tools enthalten ist und eine schnelle Analyse der Zugänglichkeit bietet.
- BITV-Test: Ein umfassender Test, der sich besonders für öffentliche Stellen eignet, die verpflichtet sind, barrierefreie Websites zu bieten.
- WAVE Toolbar: Ein Tool, das visuelle Hinweise direkt auf der Website anzeigt und damit Problemstellen leicht erkennbar macht.
Unser Fazit zu barrierefreien Websites
Barrierefreiheit ist ein wichtiger Faktor, um eine Website für alle Menschen zugänglich zu machen. Unternehmen sollten nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern auch aus moralischen und wirtschaftlichen Erwägungen darauf achten, eine inklusive Website zu erstellen. Durch eine gute Struktur, einfache Bedienbarkeit und den Einsatz von auditierenden Tools können Sie sicherstellen, dass Ihre Website wirklich jeder nutzen kann.